App-Entwickler verlassen sich oft auf Drittanbietercode (z. B. SDKs), um wichtige Funktionen und Dienste in ihren Apps anzubieten. Wenn Sie in Ihrer App ein SDK verwenden, sollten Sie zur Sicherheit Ihrer Nutzer beitragen und darauf achten, dass Ihre App bestmöglich vor Sicherheitslücken geschützt ist. In diesem Abschnitt erläutern wir, wie einige unserer bestehenden Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit für die Verwendung von SDKs gelten und Entwickler dabei unterstützen sollen, SDKs auf sichere Weise in ihre Apps zu integrieren.
Beim Verwenden eines SDKs in Ihrer App sind Sie dafür verantwortlich, dass der Code und die Praktiken von Drittanbietern nicht dazu führen, dass Ihre App gegen die Google Play-Programmrichtlinien für Entwickler verstößt. Sie müssen sich darüber informieren, wie die SDKs in Ihrer App mit Nutzerdaten umgehen, welche Berechtigungen sie verwenden und welche Daten aus welchem Grund erhoben werden. Die Erhebung und Verarbeitung von Nutzerdaten durch ein SDK muss ebenso wie die Nutzung dieser Daten durch Ihre App richtlinienkonform sein.
Damit Ihre Nutzung von SDKs keinen Richtlinienverstoß darstellt, lesen Sie die folgenden Richtlinien vollständig durch und machen Sie sich mit einigen der bestehenden Anforderungen in Bezug auf SDKs vertraut:
Richtlinie zu NutzerdatenSie müssen transparent machen, wie Sie mit Nutzerdaten umgehen (z. B. mit vom Nutzer bereitgestellten Informationen und Informationen, die über einen Nutzer erfasst werden, einschließlich Geräteinformationen). Das bedeutet: Sie müssen den Zugriff auf Nutzerdaten sowie deren Erhebung, Verwendung, Handhabung und Weitergabe durch Ihre App offenlegen und die Verwendung der Daten auf die offengelegten richtlinienkonformen Zwecke beschränken.
Wenn in Ihrer App Code von Drittanbietern enthalten ist, etwa ein SDK, müssen Sie sicherstellen, dass dieser in Ihrer App verwendete Code und die Praktiken des Drittanbieters im Hinblick auf Nutzerdaten aus Ihrer App den Google Play-Programmrichtlinien für Entwickler entsprechen, zu denen auch die Offenlegungspflichten gehören. So dürfen Ihre SDK-Anbieter beispielsweise keine personenbezogenen und vertraulichen Nutzerdaten aus Ihrer App verkaufen. Diese Anforderung gilt unabhängig davon, ob Nutzerdaten weitergegeben werden, nachdem sie an einen Server gesendet wurden oder indem Drittanbietercode in Ihre App eingebettet wurde.
Personenbezogene und vertrauliche Nutzerdaten
Verkauf von personenbezogenen und vertraulichen NutzerdatenSie dürfen keine personenbezogenen und vertraulichen Nutzerdaten verkaufen.
Pflicht zur deutlichen Offenlegung und EinwilligungIn Fällen, in denen der appseitige Zugriff auf personenbezogene und vertrauliche Nutzerdaten sowie deren Erhebung, Verwendung oder Weitergabe nicht den angemessenen Erwartungen des Nutzers des betreffenden Produkts oder der betreffenden Funktion entsprechen, sind Sie zur deutlichen Offenlegung und Einwilligung gemäß der Richtlinie zu Nutzerdaten verpflichtet. Wenn in Ihrer App Code von Drittanbietern enthalten ist, etwa ein SDK, das dazu dient, standardmäßig personenbezogene und vertrauliche Nutzerdaten zu erheben, müssen Sie innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt einer Anfrage von Google Play (oder innerhalb des in der Google Play-Anfrage angegebenen Zeitraums, sofern dort ein anderer Zeitraum angegeben ist) ausreichend nachweisen, dass Ihre App die in dieser Richtlinie beschriebene Pflicht zur deutlichen Offenlegung und Einwilligung erfüllt, etwa im Hinblick auf Datenzugriff sowie Erhebung, Verwendung und Weitergabe von Daten durch Drittanbietercode. Achten Sie darauf, dass Drittanbietercode (z. B. SDKs) nicht gegen die Richtlinie zu Nutzerdaten verstößt. Beispiele für durch SDKs verursachte Verstöße
Weitere Anforderungen für den Zugriff auf personenbezogene und vertrauliche DatenIn der folgenden Tabelle werden weitere Anforderungen für bestimmte Aktivitäten erläutert.
Beispiele für durch SDKs verursachte Verstöße
Abschnitt zur DatensicherheitAlle Entwickler müssen für jede App den Abschnitt zur Datensicherheit verständlich und wahrheitsgemäß ausfüllen. Dabei sind die Erhebung, Verwendung und Weitergabe von Nutzerdaten umfassend offenzulegen. Das gilt auch, wenn Daten über Bibliotheken oder SDKs von Drittanbietern, die Entwickler in ihren Apps verwenden, erhoben und verarbeitet werden. Der Entwickler ist für die Richtigkeit der Angaben im Abschnitt zur Datensicherheit und die laufende Aktualisierung dieser Informationen verantwortlich. Sofern relevant muss der Abschnitt den Offenlegungen in der Datenschutzerklärung der App entsprechen. |
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Anfragen für Berechtigungen und APIs, über die auf vertrauliche Daten zugegriffen wird, sollten für die Nutzer Sinn ergeben. Sie dürfen lediglich Anfragen zu Berechtigungen und APIs stellen, über die auf vertrauliche Daten zugegriffen wird, wenn diese Berechtigungen oder APIs zur Implementierung vorhandener Funktionen oder Dienste in Ihrer App erforderlich sind. Die Funktionen und Dienste müssen in Ihrem Google Play-Eintrag angegeben sein. Berechtigungen oder APIs, über die auf vertrauliche Daten zugegriffen wird und die den Zugriff auf Nutzer- oder Gerätedaten für nicht offengelegte, nicht implementierte oder nicht zugelassene Funktionen oder Zwecke ermöglichen, dürfen nicht verwendet werden. Personenbezogene oder vertrauliche Daten, auf die über Berechtigungen oder APIs zugegriffen wird, dürfen niemals verkauft oder für einen Zweck weitergegeben werden, der den Verkauf möglich macht. Beispiele für durch SDKs verursachte Verstöße
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Malware ist jeglicher Code, der eine Gefahr für Nutzer, ihre Daten und ihre Geräte darstellt. Beispiele sind potenziell schädliche Apps (PSAs), Binärprogramme und Framework-Änderungen, wie z. B. Trojaner, Phishing- oder Spyware-Apps. Diese Kategorien werden von uns regelmäßig aktualisiert und ergänzt.
Die vollständige Richtlinie zu Malware finden Sie hier.
Beispiele für durch SDKs verursachte Verstöße
- Apps, die SDK-Bibliotheken von Anbietern enthalten, die schädliche Software vertreiben.
- Apps, die gegen das Berechtigungsmodell von Android verstoßen oder Anmeldedaten wie beispielsweise OAuth-Tokens von anderen Apps stehlen.
- Apps, die Funktionen missbrauchen, um zu verhindern, dass sie deinstalliert oder beendet werden können.
- Apps, die SELinux deaktivieren.
- Apps mit einem SDK, das gegen das Android-Berechtigungsmodell verstößt, indem es durch den Zugriff auf Gerätedaten zu unbekannten Zwecken erhöhte Berechtigungen erhält.
- Apps mit einem SDK, das Nutzer auf betrügerische Weise dazu verleitet, Inhalte über die Abrechnung per Mobilfunkvertrag zu kaufen oder zu abonnieren.
Apps zur Rechteausweitung, die das Gerät ohne Nutzerberechtigung rooten, werden als Rooting-Apps eingestuft.
Spyware
Bei Spyware handelt es sich um schädliche Anwendungen, schädlichen Code oder schädliche Verhaltensweisen, bei denen Nutzer- oder Gerätedaten erhoben, exfiltriert oder weitergegeben werden, obwohl sie nicht mit richtlinienkonformen Funktionen in Verbindung stehen.
Schädlicher Code oder schädliche Verhaltensweisen, die als Ausspähen des Nutzers betrachtet werden können oder bei denen Daten exfiltriert werden, ohne den Nutzer ausreichend zu informieren bzw. seine Einwilligung einzuholen, werden ebenfalls als Spyware eingestuft.
Hier finden Sie die vollständige Richtlinie zu Spyware.
Zu den durch SDKs verursachten Spyware-Verstößen zählen unter anderem:
- Apps, die ein SDK verwenden, das Daten aus Audio- oder Anrufaufzeichnungen überträgt, wenn dies nicht im Zusammenhang mit richtlinienkonformen App-Funktionen steht
- Apps mit schädlichem Code von Drittanbietern (zum Beispiel SDKs), die Daten auf eine für den Nutzer unerwartete Weise vom Gerät aus versenden und/oder den Nutzer nicht ausreichend darüber informieren bzw. seine Einwilligung einholen
Transparenz und klare OffenlegungDer gesamte Code sollte den Versprechen an den Nutzer entsprechen. Apps sollten alle kommunizierten Funktionen bieten. Sie dürfen Nutzer nicht verwirren. Beispiele für Verstöße
Nutzerdaten schützenDer Zugriff, die Verwendung, die Erhebung und die Weitergabe personenbezogener und vertraulicher Nutzerdaten müssen klar und transparent sein. Die Verwendung von Nutzerdaten muss gegebenenfalls allen relevanten Richtlinien zu Nutzerdaten entsprechen und es müssen alle Vorkehrungen zum Schutz der Daten getroffen werden. Beispiele für Verstöße
Die vollständige Richtlinie zu unerwünschter Software für Mobilgeräte finden Sie hier. |
Apps, die das Gerät des Nutzers, andere Geräte oder Computer, Server, Netzwerke, APIs oder Dienste, einschließlich, aber nicht beschränkt auf andere Apps auf dem Gerät, Google-Dienste oder das Netz eines autorisierten Mobilfunkanbieters, stören, unterbrechen, beschädigen oder in unerlaubter Weise darauf zugreifen, sind nicht zulässig. Apps und Drittanbietercode (z. B. SDKs) mit interpretierten Sprachen wie JavaScript, Python oder Lua, die zur Laufzeit geladen werden und beispielsweise nicht mit der App verpackt sind, dürfen keine Verstöße gegen Google Play-Richtlinien ermöglichen. Code, mit dem Sicherheitslücken eingeführt oder ausgenutzt werden, ist nicht zulässig. Informieren Sie sich im Programm zur Verbesserung der App-Sicherheit über die aktuellen Sicherheitsprobleme, die Entwicklern gemeldet wurden. Die vollständige Richtlinie zum Missbrauch von Geräten und Netzwerken finden Sie hier. Beispiele für durch SDKs verursachte Verstöße
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Apps, mit denen Nutzer getäuscht werden sollen oder die unlauteres Verhalten ermöglichen, sind nicht zulässig. Dazu gehören unter anderem Apps, die keine Funktion haben. Die Funktionalität von Apps muss in allen Teilen der Metadaten genau dargelegt, beschrieben und mit Bildern/Videos erläutert werden. Apps dürfen keine Funktionen oder Warnmeldungen des Betriebssystems oder anderer Apps nachahmen. Änderungen an Geräteeinstellungen dürfen nur mit Wissen und Zustimmung des Nutzers durchgeführt werden und müssen vom Nutzer wieder rückgängig gemacht werden können. Die vollständige Richtlinie zu irreführendem Verhalten finden Sie hier. VerhaltenstransparenzDie Funktionalität Ihrer App sollte für Nutzer deutlich sein. Verwenden Sie keine versteckten, inaktiven oder undokumentierten Funktionen Ihrer App. Techniken zur Umgehung von App-Rezensionen sind nicht zulässig. Von Apps können zusätzliche Angaben verlangt werden, um die Nutzersicherheit, Systemintegrität und Einhaltung von Richtlinien sicherzustellen.
Beispiel eines durch ein SDK verursachten Verstoßes
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Welche Verstöße gegen Google Play-Richtlinien für Entwickler werden häufig durch SDKs verursacht?
Damit Sie dafür sorgen können, dass jeglicher von Ihrer App verwendete Drittanbietercode den Programmrichtlinien für Entwickler von Google Play entspricht, lesen Sie bitte die folgenden Richtlinien:
- Richtlinie zu Nutzerdaten
- Berechtigungen und APIs, die auf vertrauliche Informationen zugreifen
- Richtlinie zum Missbrauch von Geräten und Netzwerken
- Malware
- Unerwünschte Software für Mobilgeräte
- Selbstzertifizierte Anzeigen-SDKs für familienfreundliche Inhalte
- Werberichtlinien
- Irreführendes Verhalten
- Google Play-Programmrichtlinien für Entwickler
Während gegen die genannten Richtlinien am häufigsten verstoßen wird, kann unsicherer SDK-Code auch zu Verstößen gegen andere Richtlinien führen. Lesen Sie alle Richtlinien vollständig und bleiben Sie über alle Änderungen auf dem Laufenden, da Sie als App-Entwickler die Verantwortung dafür tragen, dass Ihre SDKs App-Daten auf richtlinienkonforme Weise verarbeiten.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Hilfe.